Heil- und Begegnungszentrum Ost und West

Projekt

Errichtung eines Heil- und Begegnungszentrums am Rande von Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, das den kulturellen, medizinischen und menschlichen Austausch zwischen Europa und Asien ermöglichen und fördern soll. Grundlage dieses Projekts ist der gegenwärtig zu beobachtende Paradigmenwechsel im Welt- und Menschenbild
der Wissenschaften.
Sein Hauptziel soll die Entwicklung einer ganzheitlichen Sicht auf die Wirklichkeit und den Menschen sein.

 

1. Der kulturhistorische Hintergrund

Dank des Fortschritts in Wissenschaft und Technik ist unsere Zivilisation in ständiger Weiterentwicklung begriffen.
Der steigende Wohlstand eines Teils der Menschheit geht jedoch nicht nur mit wachsender Armut der großen Mehrheit der Weltbevölkerung einher, sondern auch mit einer zunehmenden Ausbeutung und Zerstörung der Natur. Umweltkatastrophen signalisieren uns immer öfter, dass wir umdenken und unser Verhalten ändern müssen. Wir Menschen entfremden uns mehr und mehr von unseren Wurzeln und haben uns bereits sehr weit von unserem ursprünglichen Zustand entfernt, von unserer Verbundenheit mit der Natur des Planeten und vom Einssein mit dem gesamten Kosmos. Die Folgen sind Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Krankheit und innere Leere.

Auf der anderen Seite erleben wir in weiten Teilen der Wissenschaft eine grundlegende Erneuerung. Im Ringen um Wahrheit und Sinn vollzieht sich allmählich ein Paradigmenwechsel. Es mehren sich die Anzeichen einer radikal neuen Weltsicht, die nun auch im westlichen Kulturkreis zu einem ganzheitlichen Bild der Wirklichkeit und des Menschen führt. Angefangen hat dieser Perspektivwechsel mit der Entdeckung der Gesetze der Quantenphysik. Die Phänomene von Raum und Zeit werden vor diesem Hintergrund völlig neu verstanden. Das Universum bietet sich dem Betrachter als
ein unerschöpfliches Feld elektromagnetischer Elementarteilchen und Energie, die in ständiger Wechselwirkung und Resonanz miteinander stehen. Der Mensch ist durch die Energieströme seines Körpers und Geistes unmittelbar mit diesen kosmischen Prozessen verbunden und wird von ihnen vor allem auf informativem Wege beeinflusst.
Diese Einsicht sowie die neuesten Forschungen auf dem Gebiet der Molekular- und Zellbiologie, die die Energie als Informationsträger erkannten, aber auch die neuesten Ergebnisse der Gehirn- und Bewusstseinsforschung führen allmählich dazu, dass sich dieser Paradigmenwechsel auch in der westlichen Medizin und Psychotherapie vollzieht.

In der Weltanschauung des Ostens beruht das ganzheitliche Verständnis von Mensch und Kosmos bereits auf einer dreitausendjährigen Erfahrung. Es bildet die Grundlage für die Behandlung in der östlichen Medizin, für die eine Trennung von Körper, Geist und Seele geradezu unvorstellbar ist. Für die östliche Medizin ist der menschliche Körper durch ein weitläufiges System von Energiebahnen bestimmt. Wird der Fluss der Energie, das „Qi“, in ihm gestört oder blockiert, kommt es zu einem Ungleichgewicht der Kräfte, zu einer Disharmonie, die sich als körperliche und emotional/psychische Störung äußert, als „Krankheit“. Aufgabe der Therapie ist es dann, diese bioenergetischen Felder wieder in Ordnung, d. h. ins Gleichgewicht zu bringen.
In Europa wurde der Mensch seit der Aufklärung mehr und mehr als isoliertes Individuum betrachtet, als ein von den anderen getrenntes Einzelwesen. Im Zuge des gegenwärtigen Paradigmenwechsels jedoch sieht man ihn nunmehr auch in den westlichen Wissenschaften zunehmend wieder ganzheitlich: nicht nur als eine Einheit von Körper, Geist und Seele, sondern auch als ein Wesen, das mit allem Sein eng verwoben ist, fest eingebunden in seine spezifischen „Systeme“ – in Familie, Gemeinschaft, Staat, Gesellschaft und Religion.

Vor dem Hintergrund dieses neuen Verständnisses der Welt und des Menschen finden heute eben auch im Westen
so genannte alternative, ganzheitliche Heilweisen eine immer größere Beachtung, als „Alternativ-Medizin“,
,„Energie-Medizin“, ,„Energetische Psychotherapie“, „Systemische Psychotherapie“ und nicht zuletzt auch als Angebote Traditioneller Östlicher Medizin.

 

2. Notwendigkeit und Sinn

Angesichts der heutigen globalen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen mit allen damit verbundenen Problemen und Krisen wird unsere gegenseitige Abhängigkeit immer deutlicher. Immer mehr Menschen fühlen sich in Verantwortung genommen und viele sind auf der Suche nach Frieden und innerem Glück, nach einem „Heilwerden“, auch im tieferen Sinne von „innerem Gesunden“, einem „Heilwerden der Seele“.

Wirklichen Frieden und Gerechtigkeit werden wir heute und in Zukunft nur durch gegenseitiges Vertrauen, durch Respekt, Liebe und Mitgefühl erreichen können. Die Einsicht, dass uns alle eine im Grunde gemeinsame Menschlichkeit eint, ist notwendigerweise mit einem Streben nach Harmonie zwischen den Angehörigen der verschiedenen Nationen, Kulturen und Systemen verbunden.

In der Traditionellen Östlichen Medizin kann man im Hinblick auf Heilung im umfassenden Sinne Erstaunliches entdecken und erfahren. Besonders in Tibet und in der Mongolei ist die Medizin eng mit der buddhistischen Weltanschauung verbunden. Den westlichen Menschen mag die daraus resultierende esoterisch anmutende Ausrichtung befremden.
Als ein ethisches System, als gelebte, allgemein menschlich gültige Ethik ist sie jedoch für viele nachvollziehbar.
Denn sie lässt sich davon leiten, dass der Sinn des Lebens vor allem darin besteht, sich in der Liebe, dem Wohlwollen und dem Mitgefühl für alle zu üben, dieses Ethos zu leben und zu vervollkommnen. Voraussetzung dafür ist die
Reinigung des Geistes, die einer Selbstheilung gleichkommt, ein Heilwerden im Sinne eines Ganzwerdens.
In der Meditation kann dieses Ziel erreicht werden. Gelingt es uns, mit Hilfe der Meditation die „unheil“ gewordene Energie wieder ins Gleichgewicht, in Harmonie zu bringen, so wirkt sich das nicht nur auf unseren eigenen Zustand positiv aus, sondern zugleich auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, auf unser Zusammenleben. Die ethischen Werte des Miteinanders, des Mitgefühls und der Vergebung bleiben dann nicht mehr leere Worte. Sie werden zur täglichen Praxis.

Schon C.G. Jung, der Schweizer Arzt und Psychoanalytiker, bezeichnete diesen Prozess des Bewusstseinswachstums und der spirituellen Transformation als „das gewaltige Experiment der Bewusstwerdung, das die Natur der Menschheit auferlegt hat und das die unterschiedlichsten Kulturen in einer gemeinsamen Aufgabe vereint“. (Siehe dazu C.G.Jungs Kommentar zum Bardo Thödröl, dem Tibetischen Buch vom Leben und Sterben, einem Weisheitsbuch der Menschheit.)

Betrachten wir – um nur ein Beispiel zu nennen – den menschlichen Körper als elektromagnetisches Energiefeld,
das den bio-chemischen Vorgängen übergeordnet ist, so können wir uns sehr gut vorstellen, wie leicht dieser durch störende Schwingungen beeinflusst werden kann, wie er dadurch aus seiner Harmonie gerät und letztlich krank wird. Dabei müssen diese Störungen nicht unbedingt materieller Art sein. Sehr häufig sind sie geistiger bzw. seelischer Natur. Ist die Seele erkrankt, kann sich das als körperliche Störung zeigen. Oder anders gesagt: Die physische Erkrankung des Körpers ist oft ein Ausdruck einer krank gewordenen Seele.

Das verlorene Gleichgewicht kann auf unterschiedliche Weise wiederhergestellt werden: Musik, Gesang, Kunst, Malerei, Tanz, auch Gebet und Meditation enthalten ein großes therapeutisches, heilendes Potential und fungieren als Mittel der Beruhigung und Harmonisierung. Letztlich geht es dabei immer um die Heilung Einzelner, die, wenn sie geschieht, auf die Mitmenschen ausstrahlt und so eine breite Wirkung entfaltet. Erst wenn der Einzelne geheilt ist, kann es auch Heilung und Versöhnung und damit Frieden auf weiter Ebene geben. Angesichts der heutigen Weltlage ist diese Überzeugung wichtiger denn je.

 

3. Ziel und Zweck

Die hier vorgestellten Überlegungen haben uns zu dem Plan veranlasst, eine Stätte der besonderen Begegnung zu schaffen - einen Ort, an dem sich Menschen in gegenseitiger Rücksichtnahme, in Respekt und Interesse am jeweils Fremden treffen können und wo es möglich ist, andere, bisher nicht gewonnene Einsichten zu studieren, sich neues Wissen anzueignen, voneinander und miteinander zu lernen. Hier soll Gelegenheit zu einem umfassenden Austausch gegeben werden, der viele unerwartete Perspektiven eröffnen und für alle Beteiligten von großem Wert sein kann. Zugleich soll es aber auch ein Ort der Ruhe und Besinnung sein, an dem die Menschen wirklich Heilung erfahren,
heil werden können. Wenn sie sich dabei auch innerlich begegnen, vermögen sie in Toleranz und gegenseitiger
Achtung ihre historisch gewachsenen kulturellen Unterschiede und Trennlinien zu überwinden.

In der Mitte Asiens, zwischen Fernost und Europa, in der Nähe der Hauptstadt der Mongolei, Ulaanbaatar, planen wir ein Heil-, Begegnungs- und Studienzentrum. In diesem Zentrum wollen wir Austausch und Begegnung zwischen Ost und West fördern. Dabei stellen wir uns zwei mit einander verbundene und zugleich einander ergänzende Hauptaufgaben.

Die eine besteht darin, die außerordentlich reiche Kultur dieses Landes auch interessierten Menschen der westlichen Welt nahezubringen. Im Westen wächst schon seit Längerem das Interesse an östlichen Lebensweisen und Weisheiten. Die Denkweise des Ostens, die Inhalte seiner Philosophie und Religion, das Gedankengut von Buddhismus und Schamanismus, die mongolisch-tibetische Medizin und vielfältige traditionelle Heilverfahren sollen in unserem Zentrum neu entdeckt und vermittelt werden. Dafür bestehen in der Mongolei besonders gute Voraussetzungen, da sich hier eine der ältesten und authentischen Quellen dieses kulturellen Erbes befindet und viele der hier lebenden Menschen bereit sind, ihren Beitrag zu dem von uns angedachten Austausch zu leisten. In diesem Sinne wollen wir Workshops, Seminare und Trainingskurse organisieren, in denen dieses alte, aber eben keineswegs veraltete Wissen vorgestellt, weitergegeben und damit bewahrt sowie in erste Schritte praktischer Übungen umgesetzt werden kann.

Die andere Aufgabe besteht darin, im Gegenzug auch westliche Perspektiven und Denkweisen einem interessierten Publikum aus dem Osten bekannt zu machen. Fachleute aus dem Westen können in dieser Begegnungsstätte wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Psychologie, Psychotherapie und Pädagogik vermitteln.

Aber nicht nur Spezialisten sollen von uns angesprochen werden. In dem geplanten Haus erhalten alle, die es wünschen, kompetente Beratung, medizinische und andere therapeutische Behandlung sowie durchaus auch Lebenshilfe in ganz persönlichen Notsituationen. Sowohl in der Mongolei, wo wir auffallend vielen Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten begegnet sind, seien es nun Ärzte, Heiler oder Künstler, als auch im Westen und in Fernost gibt es viele hochqualifizierte Personen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen bei einem Aufenthalt in Ulaanbaatar gern an andere weitergeben möchten. Studienaufenthalte an diesem Ort, die zugleich Zeiten der Ruhe, der inneren Konzentration und der Besinnung sein sollen, scheinen uns sehr wichtig für das langfristig nachhaltige Gelingen unseres gesamten Projekts.

 

4. Ein hervorragend geeigneter Ort

Die Mongolei, zwischen China und Russland gelegen, ist geradezu endlos weit. Die Naturwunder dieses Landes,
dem sonnenreichsten dieser Erde, der unermesslich blaue Himmel darüber, aber auch der große Reichtum seiner Naturressourcen, lassen die Besucher staunen und wecken das Interesse der Menschen aus aller Welt. Vor dem Hintergrund seiner Landschaft und seiner spirituellen Tradition, seiner buddhistischen und schamanischen Weltanschauung, bietet die Mongolei noch heute einen besonders geeigneten Raum für die Traditionelle Östliche Medizin und andere alternative Heilweisen.

Ehemals auf halbem Wege der Seidenstraße gelegen, reichte dieses Land einst vom Pazifik bis zum Mittelmeer. Ein Weltreich mit der Hauptstadt Karakorum, die heute Kharkhorin heißt. Als Regierungssitz war Karakorum in der Blütezeit des Reiches unter Chingiis Khan, seinem Sohn Ögödei und seinem Enkel Khublai Khan im 12./13.Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum, weltoffen und international. Hier standen die verschiedenen Kulturen, Kunst und Handwerk, Wissenschaft und Religionen in regem Austausch miteinander, friedlich und in fruchtbarem Dialog.

Nach dem Verfall dieses bedeutenden Staates wurde sein Territorium nach 1691 für mehr als zwei Jahrhunderte Teil des chinesischen Reiches. Erst 1911 kam es schließlich zur Loslösung der äußeren Mongolei von China. Doch die neue Selbständigkeit der Mongolei musste kurz darauf mit einer Übernahme der kommunistischen Staatsstruktur der Sowjetunion bezahlt werden, was sich verheerend auf ihr spirituelles Erbe auswirkte. Dieses wurde nicht nur unterdrückt, sondern teilweise sogar völlig zerstört.

Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus öffnete sich parallel zu den Auflösungsprozessen und demokratischen Freiheitsbewegungen in Osteuropa auch die Mongolei für die neue Zeit. Viele Menschen erhofften sich dadurch persönlichen Freiraum, wirtschaftliches Wachstum und Demokratisierung. Allerdings verschlechterten sich zunächst die Lebensbedingungen der Bevölkerung. Noch heute mangelt es an Arbeitsplätzen. Der Weg in eine marktwirtschaftlich- demokratische Gesellschaft brachte viele Umbrüche im Alltagsleben der Menschen mit sich, zugleich neue Strukturen, von denen nicht jeder profitiert. Noch immer lebt ein Teil der Bevölkerung an der Armutsgrenze.

Es erweist sich als sehr schwierig für das Land, aus eigener Kraft innovative Vorhaben zu realisieren. Das betrifft auch Projekte zur neuen Erschließung des Erbes auf dem Gebiet der Medizin und der traditionellen Heilverfahren und der spirituellen Quellen dieses Kulturraums für die westliche Kultur oder zur Begegnung zwischen der östlichen und der westlichen Kultur.
Dennoch werden positive Veränderungen immer deutlicher sichtbar. Das alte mongolische Wissen, dieser wertvolle Schatz, der im eigenen Land unter der kommunistischen Herrschaft so lange vergraben war und versteckt werden musste, kann endlich wieder für viele zugänglich gemacht werden. Lange unterdrückte Glaubensformen dürfen wieder gelebt werden. Die Traditionelle Medizin wird neu entdeckt und erforscht. Beide hängen sehr eng miteinander zusammen. Neuerschließung der kulturellen Quellen und praktische Hilfe gehen also Hand in Hand.

Aus aller Herren Länder, dem Westen wie dem Osten, kommen zahlreiche Besucher in die Mongolei. Der Tourismus etabliert sich. Kultur, Geschichte und Naturschätze der Mongolei, verbunden mit den medizinischen, philosophischen und spirituellen Traditionen, bieten verschiedene Möglichkeiten für Begegnungen und Kontakte, die für die Zukunft aller Beteiligten von Bedeutung sind.

 

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